Oberkirch (rv). "Die Macht der Gedanken und ihre Auswirkungen auf Körper, Seele und Geist" hieß am Samstag das Thema beim Frauenfrühstück im evangelischen Gemeindehaus, zu dem die evangelische Kirchengemeinde Oberkirch eingeladen hatte. 90 Teilnehmerinnen, die den Saal bis auf den letzten Platz füllten, wollten von Christa Jösel-Schweinfurth, i.R. Supervisorin und Mediatorin, Beispiele über den Einfluss negativer Gedankenmuster auf unser Leben und unsere Gesundheit erfahren. Aber auch über positive Gedanken, die zum Gelingen des Lebens beitragen, wollten sie Ausführungen hören. Die Referentin berichtete zunächst von einer groß angelegten Studie, an der Frauen mit Brustkrebs teilnahmen. Vorerst bekamen die Frauen eine Zuckerlösung zur Behandlung. Sie gingen aber davon aus, dass sie bereits ein hochwirksames Chemomedikament bekommen hätten. Allein durch die Vorstellung und Gedankenverknüpfung, dass bei einer Chemotherapie die Haare ausgehen, bewirkte, dass bei über dreißig Prozent der Patientinnen tiatsächlich Haare ausgingen. Und das ohne Medikament. Das bedeutet, dass Menschen sich in einem gewissen Sinn "krank" denken. "Wenn wir so gut darin sind, unser Leben durch negative Annahmen und Gedanken zu ruinieren, dann muss das auch umgekehrt gehen", folgerte Jösel-Schweinfurth. Positive Einstellungen und Gedanken hülfen ein glücklicheres und gesünderes Leben zu führen. Optimisten tun sich damit wesentlich leichter als Pessimisten. Positive Ziele sollte man sich gleich nach dem Aufwachen am Morgen setzen, riet sie. Drei Dinge zum Gelingen seien zu beherzigen: Dankbarkeit, Gemeinschaft und etwas, auf das man sich an jedem Tag freuen kann. Für das Lebensglück spielten äußere Einflüsse eine viel kleinere Rolle. Nur zehn Prozent seien äußere Einflüsse für unser Glücksempfinden verantwortlich. So wie man den Tag begonnen hat, sollte man ihn auch bewusst abschließen. An "gebrauchten Tagen" sollte man sich drei Dinge überlegen, die nett, oder freundlich, oder positiv waren und diese am besten aufschreiben. Eine solche Methode sei auch erfolgreich bei depressiven Menschen angewandt worden.
"Wirksame Mittel" für ein glücklicheres Leben seien das Gebet, der Glaube an Gott und die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, spannte Jösel-Schweinfurth den Bogen zur Spiritualität. Jesus sagt: "Dein Glaube hat dir geholfen", zitierte sie aus dem Markus-Evangelium. Im übrigen sei Einsamkeit der "Glücks- und Gesundheitskiller Nr.1 " in unserer Gesellschaft. "Wir haben tagtäglich ein wirksames Instrument in der Hand, um unser Leben heller oder dunkler zu machen", resümierte sie. Das zu "bedienen" sei nicht immer leicht. Manchmal brauche es auch professionelle Hilfe, aber das lohne sich.
Das Frauenfrühstück im evangelischen Gemeindehaus betreute das Helferteam Karin Wach, Angelika Birk, Jana Jakob, Irmtraud Deusch, Margarete Dilger, Hildegard Streif. (von links). Christa Jösel-Schweinfurth (rechts) referierte über das Thema "Die Macht der Gedanken".